Eilsleben gibt Startsignal für den Ferkeltaxenradweg
Der von Eilsleben ausgehende Ferkeltaxenradweg wird früh im neuen Jahr Gestalt annehmen. Nahe dem alten Bahndamm in Richtung Hakenstedt schon mal das entsprechende Schild enthüllt worden.
Unscheinbar das Umfeld, aber glücklich die Gesichter auf dem Feldweg abseits der B 245 am Eilsleber Ortsausgang in Richtung Hakenstedt: Hier ist der Ausgangspunkt des Panoramaradwegs „Ferkeltaxe“, dessen erster Abschnitt bis Sommer fertiggestellt sein soll.
Die Gemeinde Eilsleben war 2021 konkret auf den Zug aufgesprungen, hat sich in Kooperation mit dem kommunalen Nachbarn Hakenstedt (Gemeinde Erxleben, Verbandsgemeinde Flechtingen) darauf verständigt, den einstigen Bahndamm gen Haldensleben zum Radweg umzufunktionieren. Möglicht macht das ein zielgerichtetes Miteinander aller Instanzen und Akteure auf der einen sowie eine finanziell attraktive Förderung des Landes auf der anderen Seite.
Erster Spatenstich Anfang März
So konnte Christian Kampe als Fachdienstleiter Bauwesen der Oberen Aller anlässlich der Schildenthüllung in Eilsleben verkünden: „Die Ausschreibung ist erfreulich verlaufen. Wir gehen jetzt rasch in die Realisierung über.“ Bereits am heutigen Mittwoch findet die Bauanlaufberatung mit dem beauftragten Unternehmen (Matthäi Stendal) statt. Erster Punkt auf der Agenda: das Freischneiden. „Das wird und muss ja aufgrund der dann wieder einsetzenden Nist- und Brutzeit bis Ende Februar erledigt sein“, so Kampe. Entlang der alten Bahntrasse werde dadurch ein vier Meter breiter Baugrund geschaffen. Der eigentliche Wegebau auf gut sechs Kilometer Länge bis zum Sportplatz in Hakenstedt soll spätestens zum Schuljahresanfang 2023 beendet sein. Termin für den ersten Spatenstich: 2. März.
Dass dies eine Verwirklichung im rekordverdächtigen Eiltempo bedeute, machte Erxlebens Gemeinderatsmitglied und Radwegbeauftragter Martin Arnold deutlich: „Unglaublich, dass wir tatsächlich hier stehen und auf den bevorstehenden Baubeginn anstoßen können. Das hätte man vor einem Jahr nicht gedacht. Da mutete es noch etwas utopisch an. Aber man sieht nun, dass solche Projekte wahr werden können. Hier passt einfach alles.“
Ferner betonte Arnold, der sich selbst an „der Fahrradfuzzi“ bezeichnet: „Aus Hakenstedter Sicht ist das ganz wichtig. Es entsteht ein neuer Anschluss an das Grundzentrum Eilsleben, der gewiss guten Anklang finden wird.“ Auch Christian Kampe konstatiert in diesem Zusammenhang: „Die Bundesstraße ist mit dem Rad aufgrund des Verkehrs und der Steigungen nicht gerade angenehm zu fahren. Die alte Bahnlinie bietet da klare Vorteile.“
Ein Stück des Feldwegs inbegriffen
Die Gesamtkosten für diesen ersten Bauabschnitt belaufen sich laut Kampe auf rund 1,3 Millionen Euro. Die Gemeinden Eilsleben und Erxleben sind daran lediglich mit der Planungsfinanzierung beteiligt; den Löwenanteil trägt das Land Sachsen-Anhalt über seine Landesstraßenbaubehörde (LSBB). In die Maßnahme integriert ist auch die Ertüchtigung des von der Bundesstraße abzweigenden Zubringer-Feldwegs bis zum Bahndamm. „Das sind knapp 500 Meter, die im Auftrag der LSBB als Wirtschaftsweg mit ausgebaut werden“, so Kampe.
Auch in den Augen von Eilslebens Bürgermeister Matthias Finke ist der in Anlehnung an die früher hier verkehrenden Triebwagen so genannte Ferkeltaxenradweg „eine feine Sache“. Er regte in diesem Zusammenhang an, die Fühler ebenso in Richtung Seehausen auszustrecken: „Auch dorthin besteht ja eine alte Bahnlinie, und man könnte das vielleicht in ähnlicher Form bewerkstelligen.“
Text und Fotos: Ronny Schoof - Volksstimme
Bild zur Meldung: Enthüllung der Infotafel auf dem Zubringer-Feldweg durch Christian Kampe (links) und Matthias Finke. Ein identisches zweites Schild befindet sich am Hakenstedter Sportplatz, wo der erste Bauabschnitt endet.