Jetzt Stoppschilder an der Unfallkreuzung in Eilsleben
Weil es an der Eilsleber Kreuzung Wilhelmstraße/Thälmannstraße überdurchschnittlich oft scheppert, hat die Verkehrsbehörde nun reagiert und sich auf eine erste Ergänzung zur Reduzierung der Unfallgefahr an dieser recht unübersichtlichen Stelle eingelassen.
Führt der Weg den Autofahrer von der Wilhelmstraße geradeaus – genaugenommen halblinks – auf die Bahnhofstraße, hat er es nicht leicht. Er muss links wie rechts dem Verkehr der Ernst-Thälmann-Straße Vorfahrt gewähren. Zu beiden Seiten ist die Sicht nicht optimal; man sieht erst spät, ob sich da was nähert und muss sich auch noch gegen eine leichte Abschüssigkeit in die Kreuzung hineintasten.
Nicht selten sind durchdrehende und quietschende Reifen die Folge, bisweilen auch Kollisionen. Das befeuert die Forderung nach einer verbesserten Verkehrsführung und Übersicht an dieser diffizilen Stelle. Mittels Verkehrsspiegel etwa oder der Einrichtung einer 30-km/h-Zone auf der Thälmannstraße.
So wandte sich zum Beispiel der Eilsleber Gerhard Kellner, nachdem es dort im vorigen Jahr mal wieder gescheppert hatte, an die Volksstimme und mahnte an, dass man durchaus für ein Plus an Sicherheit sorgen könnte, wenn man denn wollte. „Hier sind bestimmt schon mehr als zehn Unfälle passiert“, schrieb Kellner. „Und wenn man sich im Bekanntenkreis über das Thema unterhält, haben schon sehr viele einen Beinaheunfall erlebt. Hier muss umgehend etwas passieren. Die Thälmannstraße sollte auf 30 km/h begrenzt und an der Wilhelmstraße ein Stoppschild zusammen mit einer Aufstelllinie angebracht werden.“
Neun Unfälle in knapp drei Jahren
Volksstimme bat daraufhin den Landkreis mit seinem zuständigen Straßenverkehrsamt um eine Stellungnahme. Dort hat man die Thematik durchaus ernstgenommen und auch mit Taten reagiert, die zum Teil auch Kellners Hinweisen entsprechen. So teilte Sabine Brennert vom Sachgebiet Verkehrsorganisation nun mit: „Nach Prüfung der Örtlichkeit mit Polizei und Straßenmeisterei wurde die Entscheidung getroffen, dass beidseitig Stoppschilder und eine Haltelinie angeordnet werden. Die Beschilderung wurde noch vor Weihnachten aufgestellt.“ Die Haltelinie werde witterungsabhängig spätestens im Frühling aufgetragen.
Somit teilt die Behörde offenbar die Einschätzung vieler Verkehrsteilnehmer, dass an der Kreuzung sicherheitstechnischer Nachholbedarf besteht. Ein wichtiger Aspekt dürfte dabei auch die Unfallstatistik gewesen sein. So habe man allein zwischen 1. Januar 2019 und 11. November 2022 neun Unfälle registriert.
Vorerst keine 30-Zone
Ein Spiegel wird von Seiten des Landkreises abgelehnt. Ein solcher sei kein offizielles Verkehrszeichen, sondern lediglich ein Hilfsmittel, das „aber auch hinsichtlich der Funktionalität (z. B. Verdrehung oder Beschlagenheit) ständig überwacht werden“ müsse und „unter Umständen zu Fehleinschätzungen der Verkehrsteilnehmer“ führe. Dennoch wird vom Straßenverkehrsamt darauf hingewiesen, dass durch die Gemeinde ein Spiegel gestellt werden könne: „Der Gehweg gegenüber dem Einzug Wilhelmstraße ist Eigentum der Gemeinde; sie wäre dafür also zuständig.“
Tempo 30 auf der Thälmannstraße ist eine Option, die sich der Landkreis noch offenhält. Sabine Brennert: „Die Anordnung dazu ist nach Abwägung der Gegebenheiten nicht zwingend erforderlich.“ Vielmehr sollten die Verkehrsteilnehmer aufgrund des kurvigen Straßenverlaufs eigenverantwortlich ihre Geschwindigkeit anpassen. Mit anderen Worten: Man ist der Auffassung, dass der umsichtige Autofahrer den Kreuzungsbereich ohnehin nicht mit mehr als 30 km/h passiert. Man werde das Geschehen aber weiter beobachten und empfiehlt der Gemeinde das Anbringen einer Geschwindigkeitsanzeige.
Text: Ronny Schoof - Volksstimme
Bild zur Meldung: Von der Wilhelmstraße über die Thälmannstraße in die Bahnhofstraße – für Autofahrer eine unübersichtliche Übung, die des öfteren zu Kollisionen auf der Kreuzung führt. Das Straßenverkehrsamt hat nun die Anordnung erlassen, die bisherigen "Vorfahrt gewähren"-Schilder durch Stoppschilder auszutauschen. Foto: Ronny Schoof